Carolin Emcke im Gespräch mit Joe Chialo (Berliner Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt), Menekse Wenzler (Verwaltungsdirektorin Deutsches Technikmuseum Berlin), Jens Hillje (Künstlerische Leitung und Geschäftsführung Sophiensäle Berlin).
Streitraum 24/25
Die drastischen Budgetkürzungen haben die Berliner Kultur-Szene in eine existentielle Krise gestürzt. Was bedeutet das für Theater, für Opern- und Konzerthäuser, für die Museen, für die Literatur? Wie unterschiedlich getroffen sind Institutionen und freie Szene? Wie sehen die Pläne des Kultursenats konkret aus? Welche Realitäten innerhalb der Institutionen stehen dem entgegen? Welche Veränderungen der kulturellen Landschaft kann sich die Stadt leisten, welche nicht? Braucht es nicht – gerade im Angesicht der demokratischen Bedrohungen – mehr kulturelle Vielfalt, mehr Räume der Phantasie und des Widerspruchs, mehr Formen des Erinnerns oder des Aufbruchs? Was sind die ökonomischen, sozialen, logistischen Voraussetzungen von Kultur? Wem schadet der Abbau von Kultur in der Stadt, wer profitiert davon?
Wir müssen nicht nur begründen, wozu es Kultur braucht, sondern was sie braucht. Wie Kunst und Kultur entsteht, welches Wissen, welche Expertise, welche Zeit es dafür braucht. Welche Konflikte sie im Innern und welche Konflikte im Äußeren sie verhandelt. Welche Aufgaben sie erfüllen muss und welche sie nicht erfüllen kann. Woran sie wächst, was sie erstickt. Wann hat Kultur eine emanzipatorische Kraft, wann verhindert sie sie? Welche Freiheiten dürfen nicht angetastet werden, welche Zumutungen müssen zulässig sein?