Gewalt und Gedächtnis – oder Erinnerungspolitik im Plural

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Carolin Emcke im Gespräch mit Mirjam Zadoff (Direktorin des NS- Dokumentationszentrums München)

Was bedeutet das eigentlich: eine Kultur der Erinnerung? Wie lassen sich historische Gewalterfahrungen bewahren und reflektieren für die Nachgeborenen? Wer will sich erinnern und wer nicht? Welche Erfahrungen und welche Komplizenschaft wird vergessen und verdrängt, was braucht es oder wen braucht es, damit Verbrechen gegen die Menschlichkeit dokumentiert und nicht geleugnet werden können? Wie werden die Gewalterfahrungen der Gegenwart erinnert werden? In ihrem neuen Buch »Gewalt und Gedächtnis« entwickelt die Historikerin Mirjam Zadoff Begriffe für eine globale Erinnerungskultur im 21. Jahrhundert. MIRJAM ZADOFF (*1974 in Innsbruck) ist Autorin, Ausstellungsmacherin und Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München. Sie lehrt an der LMU sowie an der TUM München und ist außerordentliches Mitglied der Bayrischen Akademie der Wissenschaften. Zuvor war sie Inhaberin des Alvin H. Rosenfeld Lehrstuhls für Jüdische Studien und Professorin für Geschichte an der Indiana University in Bloomington und Gastdozentin an der ETH Zürich, der UC Berkeley, der HU Berlin und der Universität Augsburg. Zu ihren Publikationen zählen neben dem kürzlich erschienenen Essayband »Gewalt und Gedächtnis« die Monographie »Der rote Hiob. Das Leben des Werner Scholem« (2014), sowie der gemeinsam mit Nicolaus Schafhausen herausgegebene Band »Tell me about yesterday tomorrow« (2021).