Unbegrenzt entgrenzt 4: Grenzen der Erinnerung

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Carolin Emcke im Gespräch mit Joshua Kwesi Aikins, Iman Attia, Thomas Krüger, Jürgen Zimmerer

Wie lässt sich die Geschichte des Kolonialismus reflektieren als Gesellschaft, sodass sie nicht nur als furchtbares Erbe, sondern auch als gegenwärtige und zukünftige Aufgabe begriffen wird? Wie lässt es sich erklären, dass das Gedenken an die koloniale Gewalt immer noch im blinden Fleck der Erinnerungspolitik zu liegen scheint? Wie lassen sich die Spuren dieser kolonialen Geschichte, aber auch die Geschichten des Widerstands dagegen sichtbarer machen? Welche bildungspolitischen, stadtpolitischen, künstlerischen Praktiken sind nötig, um den Dekolonisierungsprozess zu vertiefen? Welche Aufgaben kommen den Museen zu, die die Geschichte ihrer Sammlungen kritisch befragen müssen, welche Aufgabe aber auch den Schulen?

Streitraum 2016/17: »Unbegrenzt entgrenzt – oder: Wozu braucht es Grenzen?«

Welche Formen der nötigen und unnötigen Grenzen haben und brauchen wir? Grenzen schließen ein und aus, manchmal schützen sie, manchmal sperren sie ein. Grenzen lassen sich aus harten oder weichen Stoffen ziehen. Es gibt emotionale oder territoriale Grenzen, Grenzen der Toleranz oder Grenzen der Scham. In den letzten zwei Jahren wurden stabil geglaubte Grenzen überschritten und offene Grenzen wieder geschlossen. Der »Streitraum« in der Spielzeit 2016/17 will sich diesen unterschiedlichen Formen stellen: Welche Grenzen der Toleranz braucht es in einer offenen Gesellschaft? Welche Grenzen des »das wird man ja wohl mal sagen dürfen« braucht es aber auch? Auf welcher Sorte Übereinkunft beruhen Vorstellungen von den Grenzen zwischen den Geschlechtern? Zwischen den Religionen?