Mai, 2017
14Mai12:0014:00Streitraum: "Europäischer Populismus - Grenzen des Säkularismus"Schaubühne
Details
Betrachtet man die verschiedenen populistischen Bewegungen und Parteien in Europa, so fällt auf, dass der neo-nationalistische Diskurs mit einem neuartigen Säkularismus argumentiert. Der säkulare Staat soll nicht mehr religiös
Mehr
Details
Betrachtet man die verschiedenen populistischen Bewegungen und Parteien in Europa, so fällt auf, dass der neo-nationalistische Diskurs mit einem neuartigen Säkularismus argumentiert. Der säkulare Staat soll nicht mehr religiös neutral und von der Kirche entkoppelt verstanden werden, sondern unterliegt neuerdings einem eigentümlich christlichen Verständnis. In den Niederlanden wie in Frankreich richtete sich der so gewendete Begriff des Säkularen (oder der Laizität) gegen muslimische Symbole wie das Kopftuch und gegen Speisevorschriften. Was aber geschieht mit den anderen Konzepten eines nachmetaphysischen, modernen Staatsverständnisses, wenn der europäische Populismus erst einmal eines seiner Fundamente – den Säkularismus – in einen »christlichen Kulturalismus« (Rogers Brubaker) umdefiniert hat? Wie anfällig sind die hiesigen europäischen Demokratien für andere Elemente des Neonationalismus, wie sie sich auch in den USA unter Donald Trump verstärkt finden: das anti-moderne, anti-aufklärerische Moment? Und worin unterscheiden sich die Populismen?
mit: Rogers Brubaker
Zeit
(Sonntag) 12:00 - 14:00