Identität und Repräsentation 1: #Chemnitz und #metwo – Wer muss hier eigentlich integriert werden?

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Carolin Emcke im Gespräch mit Max Czollek

Im Streitraum 2018/19 sollen die Begriffe »Identität« und »Repräsentation« und ihr Verhältnis zueinander beleuchtet werden. Die diesjährige Gesprächsreihe eröffnet Max Czollek, der in seiner kürzlich erschienenen Streitschrift »Desintegriert euch!« (Hanser Verlag, 2018) das schöngedachte, deutsche Selbstbild eines geläuterten Landes, das rechtem Denken keinen Platz lasse, ins Wanken bringt. Welche wohlfeilen Selbstbilder und Narrative erzählt diese Gesellschaft über sich? Wie verwendet sie die Zuschreibungen »guter Migrant, schlechter Migrant«? Welche Rolle spielen die Kategorien von »Authentizität« und »Echtheit«? Welche – verqueren – Vorstellungen von Integration sind vorherrschend – und wie müssen diese angesichts der jüngsten Ereignisse von Chemnitz und der darauffolgenden politischen Debatte überdacht werden?

Max Czollek (*1987, Berlin) besuchte bis 2006 die Jüdische (Ober-)Schule Berlin und schloss anschließend ein Studium der Politikwissenschaften an der FU Berlin an, das er mit einer Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung beendete. Mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte er 2016 die Veranstaltung »Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen«. Seit 2009 ist er Mitglied des Lyrikkollektivs G13, organisiert gemeinsame Lesetouren und Veröffentlichungen und ist Kurator des internationalen Lyrikprojekts »Babelsprech«. Außerdem ist er Mitherausgeber der Zeitschrift »Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart«. Im Verlagshaus Berlin erschienen bislang die zwei Gedichtbände »Druckkammern« (2012) und »Jubeljahre« (2015). Max Czollek lebt in Berlin.