Lesung und Gespräch
Moderation: Verena Lueken
Lesung und Gespräch
Moderation: Verena Lueken
Carolin Emcke im Gespräch mit Thomas Strässle.
Wie lässt sich von Gewalt erzählen? Wie lässt sich von Erfahrungen erzählen, die alle moralischen Erwartungen, was Menschen einander antun können, ausser Kraft setzen? Wer über Gewalt nachdenkt und wie sie Menschen versehrt, muss auch über die Gewalt der Klimakrise sprechen. Für Emcke ist klar: Die Suche nach der Wahrheit muss sich im Angesicht der Klimakatastrophe in verschiedene Richtungen aufmachen. Nach rückwärts: Was ist geschehen und wer ist dafür verantwortlich? Aber auch nach vorwärts, um Möglichkeitsräume zu öffnen. Und zur Suche nach dem, was wahr ist, gehört für Emcke immer auch, die eigene Rolle zu befragen. Ihr neues Buch ist ein Plädoyer für die Ethik des Erzählens und das Denken in Utopien.
Carolin Emcke im Gespräch mit Mirjam Zadoff.
Eine Veranstaltung des NS-Dokumentationszentrum in Kooperation mit dem Literaturhaus München.
Wie erzählen wir von der Klimakrise? Mit welcher Behutsamkeit und welcher Empathie stellen wir uns der Bedrohung, die der Klimawandel für uns bedeutet? Die Suche nach der Wahrheit im Kontext dieser weltweiten Krise, so Carolin Emcke, Friedenspreisträgerin und eine der wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit, müsse nicht nur nach Verantwortlichen suchen, sondern vielmehr Möglichkeitsräume öffnen und nach vorne schauen. Ihr neues Buch (Wallstein Verlag) ist ein Plädoyer für das Denken in Utopien.
Gegen queere Menschen wird gehetzt und gespottet, nicht nur am rechtsradikalen Rand, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft. Die Anfechtungen und die Gewalt nehmen rings um uns herum zu. Es gibt wieder diese Rede von „normalen Leuten“ und den „anderen“, die vorgeblich nicht normal seien. Nicht nur in den USA, sondern auch in Ungarn, in Polen, in Italien und hier in Deutschland gibt es einen als „Kulturkampf“ verharmlosten Backlash, in dem wir, die wir etwas anders lieben, etwas anders begehren, etwas anders aussehen als die Norm, angefochten werden.
Dagegen braucht es Einspruch und Widerspruch. Es braucht eine mutige, leidenschaftliche, lustvolle Intervention, um zu zeigen, was queeres Leben bedeutet. Eine Lecture Performance von und mit Carolin Emcke, Philosophin, Publizistin („Ja heißt Ja und …“, „Gegen den Hass“, „Wie wir begehren“ u.a.), Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels und Trägerin des Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik.
Das Coming-out 2014 von Thomas Hitzlsperger als homosexueller Profifußballer war ein Meilenstein im Kampf gegen Schwulenfeindlichkeit. Mutproben (verfasst mit Holger Gertz) erzählt eine Lebensgeschichte voller Erfolge und Abenteuer, die in der bayrischen Provinz begann und die ihn schon als 18-jährigen Jugendspieler von Bayern München in die englische Premier League zu Aston Villa wechseln ließ, später wurde er Deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart und spielte in der italienischen Serie A bei Lazio Rom, war zudem erfolgreicher Nationalspieler. Sein Mut ließ ihn zu einem engagierten Kämpfer für Vielfalt und Toleranz im Fußball und in der Gesellschaft werden. Zusammen mit der Publizistin Carolin Emcke spricht er über seinen Werdegang und den Kampf gegen Homophobie – aber auch darüber, dass sich bis heute nicht alle Hoffnungen erfüllt haben, die er mit seinem historischen Schritt vor zehn Jahren verbunden hat. Mod.: Christoph Biermann
Carolin Emcke im Gespräch mit Luisa Neubauer
Wer schreibend über das nachdenkt, was wahr ist, wer dabei vor allem über Gewalt nachdenkt und wie sie Menschen versehrt, muss auch über die Gewalt der Klimakrise sprechen: Welche Rolle spielt faktuales Erzählen beim Erzählen von Klimadiskursen? In ihrem aktuellen Buch Was wahr ist macht sich die Philosophin und Publizistin Carolin Emcke auf die Suche nach der Wahrheit im Angesicht der Klimakatastrophe und blickt dabei in verschiedene Richtungen. In die Vergangenheit: Was ist geschehen, und wer ist dafür verantwortlich? Aber auch in die Zukunft: Diese Suche nach der Wahrheit im Kontext der Klimakrise muss auch zeigen, was sein wird, sie muss Möglichkeitsräume öffnen und kartografieren. Was wahr ist – Über Gewalt und Klima ist ein Plädoyer für die Ethik des Erzählens und das Denken in Utopien. Gemeinsam mit Klimaaktivistin Luisa Neubauer spricht Carolin Emcke über diese Fragen und mehr.
Carolin Emcke und Anke Engelke lesen wütende, lustige, erschütternde und mutmachende Texte von eigensinnigen, unpassenden Frauen in der Literatur. Mit den Gebrüdern Grimm, Christa Wolf, Simone de Beauvoir, Mely Kiyak, Jeanette Winterson und vielen anderen.
Diese Frage stellt Primo Levi im Titel seines autobiografischen Berichts angesichts der Gräuel, die er erlebt und überlebt hat. Er richtet die Frage zugleich an die Täter*innen und an nachfolgende Generationen, die sich mit dem Geschehenen immer wieder konfrontieren müssen. Denn es gibt zwar eine offizielle Erinnerungspolitik, es gibt das mahnende „Nie wieder“
, das aber mehr und mehr zu einem Ritual wird, ohne konkretes Wissen, ohne Stimmen, die das, was die Schoa tatsächlich bedeutete, vermitteln könnten.
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus tritt dieser Abend dagegen an: Mit Texten von Überlebenden wie Primo Levi, Jean Améry, Ruth Klüger, Charlotte Delbo, Imre Kertész, Jorge Semprún und vielen anderen, die die Grauen der Lager erlebt und beschrieben haben. Ihre Berichte richten sich an die Nachgeborenen, sie erzählen von Gewalt und Tortur, aber auch von Widerstand, Freundschaft und der Ethik des Erinnerns.
Kuratiert und gelesen von Carolin Emcke, Lena Gorelik und Maryam Zaree. Mit anschließendem Gespräch.
Lesung und Gespräch »Gegen das Vergessen« von und mit Carolin Emcke, Lena Gorelik und Maryam Zaree
Moderation: Alexander Suckel
Lesung und Gespräch »Gegen das Vergessen« von und mit Carolin Emcke, Lena Gorelik und Maryam Zaree
Moderation: Daniel Graf